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Was spricht gegen Fertigfutter?

Problematisch wird ein Fertigfutter, wenn die individuellen Nahrungsbedürfnisse von Hund und Katze missachtet werden – und das Profitdenken der Hersteller den Willen zu verantwortungsbewusster Produktion übersteigt. So sind in den handelsüblichen Fertigfuttermitteln nicht nur minderwertige Schlachtabfälle (deklariert als tierische Nebenerzeugnisse), Getreide und pflanzliche Füllstoffe enthalten: Um das Produkt attraktiv zu gestalten, fügen die Hersteller dem denaturierten Futterbrei ein buntes Potpourri an Farb- und Geschmacksstoffen hinzu; dass dies ein ausgeprägtes Suchtverhalten bei den Tieren, insbesondere bei den Katzen, hervorrufen kann, dürften die meisten Halter bereits festgestellt haben.

Durch den Verarbeitungs- und Erhitzungsprozess wird ein Großteil der aufgenommenen Vitamine, Enzyme, Aminosäuren etc. denaturiert und wertlos. Dadurch kann ein chronischer Nährstoffmangel entstehen, den die Tiere durch eine gesteigerte Nahrungsaufnahme auszugleichen versucht. Das Resultat: Das Tier nimmt vermehrt Kalorien auf, die in Fettgewebe umgewandelt werden und zu Übergewicht führen. Befindet sich das Tier in einer Lebensphase mit besonders hohen Ansprüchen wie beispielsweise in der Trächtigkeit oder der Laktation, kann der erhöhte Nährstoffbedarf mit kommerziellem Dosenfutter häufig nicht gedeckt werden.

 

Immer kreativer – aber besser?

Um den immer größer und immer spezieller werdenden Ansprüchen des besorgten Tierhalters gerecht zu werden („das“ perfekte Futter für „das“ einzigartige Tier), werden die Futtermittelproduzenten zunehmend kreativ: Sie entwickeln Futter für jedes Alter und jede Rasse, Futter für Freigänger und Wohnungskatzen, für Stadthunde und solche, die vorwiegend “im Grünen” ausgeführt werden, Futter für sterilisierte Tiere und solche mit Verhaltensauffälligkeiten, Futter für jede Art der Erkrankung: Von Diabetes über Adipositas, von Gelenksbeschwerden bis hin zu Unverträglichkeiten, von Verdauungsbeschwerden bis hin zu Erkrankungen der Nieren und Harnwege.

 

Die Spezialfuttermittel-Industrie: Ernährungsphysiologie ad absurdum geführt

Aus komplementärmedizinischer Sicht sind viele Spezialfuttermittel, die hochpreisig in den Tierarztpraxen verkauft werden, als Gesundheitsrisiko einzustufen. Ein analytischer Blick auf die Zusammensetzung dieser Spezialdiäten verdeutlicht die Absurdität des Versuches, einen erkrankten Karnivoren mit dieser Art der alimentären Therapie zu unterstützen:

So enthält ein Trockenfutter zur sukzessiven Gewichtsreduktion bei der Katze übersetzt folgende Bestandteile:

Geflügelmehl, Weizen, Weizenkleberfutter (Abfallprodukte aus der Weizenverarbeitung), Lignozellulose (Holzfasern), Maiskleberfutter (Abfallprodukte aus der Maisverarbeitung), tierisches Protein (hydrolysiert = aufgespalten, denaturiert, unverdaulich gemacht), Tierfett, Rübentrockenschnitzel (Füllstoffe), Mineralstoffe, Fischöl, Psyllium (Hüllschichten und Samen von Flohsamenschalen), Hydrolysat aus Krustentieren (Abfallprodukte als vermeintliche Quelle für Glukosamin), Tagetesblütenmehl (Quelle für Lutein = Farbstoff), Hydrolysat aus Knorpel (Abfallprodukt als Quelle für Chondroitin). Zugesetzt werden künstliche Vitamine, Konservierungsstoffe und Antioxidantien.

Der Hersteller wirbt mit einem erhöhten Sättigungsgrad und einer Gewichtsreduktion von 0,5 bis 2 % pro Woche. Diese Diät jedoch geht auf die gesundheitlichen Kosten unseres behandlungsbedürftigen Tieres.

 

Zivilisationskrankheiten: Das Resultat falsch verstandener Tierliebe? 

Tatsächlich sind viele Erkrankungen unserer Haustiere die Konsequenz einer nicht artgerechten Fütterung. Missverhältnisse in Vitaminen und Mineralstoffen, künstliche Supplemente in zum Teil gesundheitsschädigender Dosis, unnötige und zweifelhafte Trend-Zusätze wie Yucca, Aloe Vera, Grüner Tee – im kommerziellen Futter ist vieles enthalten, das d nicht braucht. Und wenig von dem, was ihren Stoffwechsel natürlich versorgt und unterstützt.

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